Hallo Angelika,
ich kenne die Hühnersuppe auch seit meiner Kindheit - damals habe ich mir keine Gedanken zur möglichen Wirkung gemacht - sie tat einfach gut - häufig wird mit einem Augenzwinkern die Wirkung heute dem "Faktor Liebe" zugeschrieben, mit dem eine lange kochende Suppe dem Patienten zubereitet wird - dieser Faktor ist sicher nicht zu unterschätzen - reicht alleine für eine Erklärung jedoch nicht.
Neben Zink enthält die Hühnersuppe auch noch Cystein - mit abschwellender und entzündungshemmender Wirkung auf die Schleimhäute. Ebenso heute wissenschaftlich belegt ist eine Auswirkung auf das Abwehrsystem, genauer auf die Funktion der neutrophilen Granulocyten.
Die heiße Suppe erhöht außerdem die Körpertemperatur und lindert Gliederschmerzen. Die mineralstoffhaltige Suppe unterstützt den Kreislauf, führt gleichzeitig notwendige Flüssigkeit und Mineralstoffe zu und ist leicht verdaulich. Gleichzeitig wirkt sie kräftigend, aufbauend und ausgleichend.
Zu den Kalorien

: Für oben beschriebene Wirkungen reichen 2 Teller Hühnersuppe am Tag vollständig aus - es müssen selbstverständliche keine Zinkmengen wie bei der Einnahme von isoliertem Zink erreicht werden.
Neben den rein stofflichen Inhaltsstoffen finde ich persönlich einen naturheilkundlichen Gedankenansatz zur Wirkungsweise sehr interessant. Spannend wäre eine Betrachtung zu lang kochenden Hühnersuppen aus Sicht der TCM

- lang kochende Suppen sind im asiatischen Bereich ein wesentlicher Bestandteil der Küche und auch Bestandteil von Heilverfahren.
Interessant finde ich persönlich, dass durch langes Kochen möglicherweise auch informative Komponenten mit in Erwägung gezogen müssten - Bach hat z.B. bei einigen seiner Bachblüten die Information durch Kochen auf Wasser übertragen - und dies immer auch als eine "spezielle Form der Homöopathisierung" verstanden.
Auch manche Salze können ja, wie die Schüßler-Therapie beweist gerade im homöopathischen Bereich reglierend auf den Mineralstoffhaushalt des Körpers wirken - und ich bin davon überzeugt, dass dieses Wirkprinzip auch in der Natur zum tragen kommt. Hier finde ich besonders spannend, dass zum Beispiel gerade im Huhn neben dem Spurenelement Zink auch der Mineralstoff "Kalium phosphoricum" eine entscheidende Rolle spielt - der wiederum wenn wir uns an Schüßler-Salze erinnern, bei körperlicher Erschöpfung sehr hilfreich ist und eine kräftigende, aufbauende Wirkung aufweist - wie dies auch die Hühnersuppe bewirkt.
@Roter Mohn:
Hühnersuppe kann sowohl beim viralen Infekt, als auch bei der echten Grippe gesüppelt werden - es ist eine unterstützende Anwendung, die ja gerade auch bei Fieber, Flüssigkeit und Mineralstoffe zuführt und auch von kranken Menschen mit wenig Hunger häufig als schmackhaft empfunden wird. Bei leichten Formen von Erkältung kann man die Wirkung noch durch Zugabe von Ingwer und Chili steigern

. Normalerweise wird das Huhn jedoch mit Zwiebeln, Kartoffel, Karotten, Sellerie, Petersilienwurzel, Petersilie ... ca. 90 Minuten gekocht.

LG Rosenfee